Vor einiger Zeit habe ich über die Umrandung bzw. Abgrenzung eines unserer Komposthaufen geschrieben, ohne näher darauf einzugehen, wie so ein Komposthaufen eigentlich angelegt wird. Dieses möchte ich mit dem heutigen Beitrag nachholen:
So ein Komposthaufen ist doch praktisch: Alles was irgendwie verrottbar ist, wie Küchenabfälle, fauliges Obst und Eierschalen kann man hier abladen, genauso wie Laub, Wurzeln, Grasschnitt und was sonst noch bei der Gartenarbeit so anfällt. Diese Dinge müssen nicht in den Abfallcontainer um dann anschließend umständlich entsorgt zu werden. Und dabei liefert ein Komposthaufen fruchtbare Erde, völlig kostenlos und dazu absolut rein. Denn im eigenen Kompost ist wirklich nur das drin, was man auch raufwirft. Doch auch ein Hobbygärtner kann beim Kompostieren vieles falsch machen:
Denn nicht alles darf auf den Kompost:
Auf einem Komposthaufen werden organische Abfälle durch Regenwürmer, Bakterien und Pilze zu sogenanntem Humus umgewandelt. Der Kompost ist also nicht bloß ein Müllhaufen, sondern eine Möglichkeit, organische Rohstoffe auf natürliche Weise aufzubereiten. Deshalb gehören auch nur organische Reste und Abfälle auf den Haufen. Kohlenasche, Steine, Jogurtbecher oder der Inhalt eines Staubsaugerbeutels haben nichts auf dem Kompost zu suchen, diese Stoffe können nicht verarbeitet werden.
Der richtige Standort sollte nicht zu feucht und nicht zu trocken sein:
Suchen Sie sich für Ihren Komposthaufen, einen windgeschützten, halbschattigen Platz im Garten. Wir haben einen unserer Komposthaufen am Rand unseres Eichenwäldchen angelegt. Der Untergrund ist hier ebenerdig, gerade und wasserdurchlässig. In keinem Fall sollte der Komposthaufen in einer Vertiefung liegen, in der sich Regenwasser sammeln kann. Die Staunässe verhindert, dass die Luft zirkuliert, der Kompost beginnt zu schimmeln und arbeitet nicht mehr richtig. Achten Sie außerdem bei der Standortwahl darauf, dass der Kompost leicht zu erreichen ist und um ihn herum genug Platz zum Arbeiten bleibt.
Auf die richtige Mischung kommt es an:
Um guten Kompost zu bekommen, sollten Sie versuchen, nicht immer die gleichen Abfälle an der gleichen Stelle des Haufens entsorgen. Nur wenn Sie Abwechslung auf den Komposthaufen bringen, können sich die Reste optimal zersetzen. Rasenschnitt an einer Stelle zu hoch aufgeschichtet verfault. Mischen Sie also Grobes mit Feinem und nasse Abfälle mit trockenen. Manche Dinge brauchen länger bis sie umgesetzt sind, zum Beispiel Eierschalen und ganze Unkrautpflanzen. Werfen Sie diese in die Mitte des Komposts, dort ist es warm und die Umsetzungsgeschwindigkeit am höchstens. Auch das von den Bäumen abgeworfenen Laub ist meistens nährstoffarm. Eichenlaub zersetzt sich nur langsam und beeinflusst durch seine Gerbsäure den Kompost negativ. Das Gleiche gilt auch für das Laub von der Birke und Walnuss. Mischen Sie deshalb das Laub mit stickstoffreichen Gartenabfällen, zum Beispiel Rasenschnitt oder Gemüseresten. Am einfachsten ist es, das Laub im Herbst mit dem Rasentraktor und Fangkorb vom Rasen aufzunehmen. Das Laub wird dabei zerkleinert und mit dem Rasenschnitt gemischt, so kann es gut verrotten. Blätter von Obstbäumen, Hainbuche oder Ahorn lassen sich gut kompostieren.
Selber bauen oder fertig kaufen
Wer selbst Hand anlegen will, baut sich einen Lattenkomposter mit Holz aus dem Baumarkt, oder nimmt dazu alte Holzpaletten. Ein Quadratmeter Grundfläche ist für einen größeren Garten eine ideale Grundfläche. Unser Komposthaufen ist acht Meter lang und drei Meter tief. Befüllt wird er immer nur auf einer Seite. Die andere Seite dient dann der Entnahme. Wer weniger Platz hat und schnelle Ergebnis sehen will, kann einen Schnellkomposter kaufen. Diese Komposte arbeiten jedoch am besten, wenn man sie auf einen Schlag komplett füllt. In beiden Kompostern beginnt die Umsetzung schon nach etwa drei Tagen. Aus dem Schnellkomposter können Sie den Humus bereits nach etwa zehn Wochen entnehmen, im offenen, selbst gebauten Kompost dauert es zehn bis zwölf Monate, bis alles verrottet ist.
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