Der Bausparfuchs von Schwäbisch Hall hat in seinem Blog eine Blogparade gestartet. Thema: „Mein liebstes Möbelstück“. Da auch ich ein liebstes Möbelstück besitze möchte ich mich mit meinem Beitrag beteiligen. Vor ewig langer Zeit, es war in den 80iger Jahren und ich lebte mit meiner Familie noch in Magdeburg, da waren besondere Möbelstücke Mangelware. Eines Tages sah ich im s.g. Intershop einen kleinen
Glaswandschrank, in dem man kleine Sammelobjekte zur Schau stellen konnte. Kaufen konnte ich mir das gute Stück natürlich nicht, denn ich hatte zu der damaligen Zeit nicht die erforderlichen Valuta zur Verfügung. Ich kam dann auf die Idee, wenn ich mir diesen Schrank schon nicht kaufen kann, so kann ich wenigstens versuchen ihn mit meinen bescheidenen Handwerkzeugen nachzubauen. Ich besorgte mir ein Foto und grübelte eine zeitlang, wie ich die einzelnen Teile herstellen könnte. Nachdem ich mir alles genau überlegt hatte, legte ich los.
Meinen Schrank habe ich nur aus Restholzabschnitten gebaut. Selbst das Glas ist zweitverwertet. Eine Oberfräse oder Tischfräse hatte ich nicht. Aber eine Multimax mit einigen Zubehörteilen, die man auch als Oberfräse nutzen konnte. Eine Gehrungslade war auch nicht vorhanden, also baute ich mir eine Schablone, um alle Gehrungsschnitte genau ausführen zu können. Auch die Drechselarbeiten für die vier Eckaufsätze wurden mit der Bohrmaschine ausgeführt. Mit dem Ergebnis war und bin ich mehr als zufrieden, war es doch mein erstes Möbelstück, das ich neben diversen Flurmöbeln aus unbeschichteten Möbelplatten, als wirklich handwerkliche Leistung erstellte.
Mein liebstes Möbelstück ist es auch deshalb, weil es viele Jahre das Leben meiner Mutter begleitete und ich es, nach dem sie verstorben war, wieder bekam. Außerdem erinnert es mich immer wieder daran, dass man nicht unbedingt viele, große Werkzeuge haben muss, um etwas Besonderes zu bauen.